Aprilscherze,

Aprilbilder,

Aprilgeschichten!

"In den April schicken"

heißt, jemandem unsinnige Aufträge erteilen, die z. T. gar nicht zu erfüllen sind, aber glaubhaft klingen, z. B.:

  • jemanden Hühnerzähne suchen lassen,
  • das Besorgen von Krebsblut, Mückenfett, Kuckucksöl, Stecknadelsamen und Dukatensamen, Büberlsamen, zwei Ellen Baß, Gicht- und Gallzwicken, „Reißnägelsamen“, einen Kilo „Rechensamen“, zwei Kilo „Ibidumm“/"Ibitum" („Ich bin dumm“) um einen Kreuzer, Puckelblau, rosgrüne Tinte, ein grades Häkchen, gedörrten Schnee oder eine Packung „Haumiblau“ ( „Hau mich blau“), einer Wurstmaß, Taubenmilch oder gehackte Flohbeine, für einen Pfennig Ohwiedumm, einen hölzernen Holzschlägel, schwarze Kreide, einen Sonnenbohrer oder Nebeltrenner, gesponnenen Sand, Kieselsteinöl, Mystifit oder für fünf Pfennig "mens".

Oder man sagt:

  • "Du, es hat an der Tür geläutet“, „Schau, im hinteren Reifen deines Autos fehlt die Luft“, „Das Hosentürl ist offen!“, „der Knopf der Jacke ist abgerissen!“, „Der Unterrock schaut vor!“, „Der Schnürriemen (Schuhband) ist offen!“.

Oder man schreibt:

  • scherzhafte Briefe, etwa einen mit dem Inhalt:  Hätt'st du den Brief nicht aufgemacht, so würd'st du auch nicht ausgelacht.

Heute ist der 1. April,
da schickt man die Narren,
wohin man will.  

Aprilgeck,
steck’ die Nas’ in de’ Kaffeedreck. 
 

April, April, de Katz schitt, watt se will.  

Aprella-Narr!
Hätsch net g’schaut,
wärscht kei Narr!
 

Aprilnarr
bleibt ein Narr
bis auf ein Jahr.  

Wer auf Narren hoffend blickt,
der wird in den April geschickt!
 


1. Aprilbräuche in aller Welt 

Der 1. April wird in der ganzen Welt nach dem Spruch gefeiert:
"Am 1. April schickt man den Narren, wohin man will."

In Indien herrscht an diesem Tag der Brauch, Leute auf alle mögliche Weise zum Narren zu halten; die Franzosen behaupten, an diesem Tag sei Judas geboren, infolgedessen habe der Satan Gewalt über die Welt bekommen. Dem Teufel sollte man aber durch den Narren zuvorkommen, denn Lachen verscheuche das Unheil.

Die Engländer glauben, der Ursprung der 1. Aprilbräuche sei in Frankreich zu erkennen, wo Mitte des 16. Jahrhunderts der Neujahrstag wieder auf den 1. Januar zurückverlegt wurde, nachdem man ihn jahrhundertelang am 25. März gefeiert hatte.

Der 1. April ist vorallem ein Spaß für die Erwachsenen und die Überlegenen gewesen, Väter haben ihre Kinder, Meister ihre Lehrlinge und Herren ihren gerade eingestellten Knecht in den April geschickt und befohlen, Schnakenfett oder gedörrten Schnee aus der Apotheke zu holen, Hühnergräten oder einen Windsack ins Nachbardorf zu tragen oder sich irgendwo ungebrannte Asche abzuholen.

In England und in den USA wird der Aprilnarr zum Essen eingeladen und man giesst ihm dann Wasser statt Wein ins Glas oder legt ihm einen rohen Fisch auf den Teller.
In den USA serviert man Fliegenpilze aus einem halben hartgekochten Ei und einer halben Tomate mit Mayonnaisetupfern und Spottbier aus biergelbem Zitronengelee mit Eischaum.

Der Brauch, Nachbarn und Freunde, Klassenkameraden und Lehrer in den April zu schicken, ist immer ein Spaß für phantasievolle Kinder und für Menschen, die dies nicht so leicht übel nehmen.

Eine andere These zum 1. April erklärt, dass an diesem Termin das römische Narrenfest stattfand. Auch der Augsburger Reichstag wurde 1530 auf den 1. April gelegt. Aus christlicher Tradition ist der 1. April aus dem "Herumschicken" Christi von Kaiphas zu Pilatus und Herodes am Abend vor der Kreuzigung (siehe Sprichwort: Von Pontius zu Pilatus) hervorgegangen.

In der Literatur wird der 1. April als Brauch, z.B. in dem englischen Roman "Clarissa Harlowe" von Richardson (übersetzt v. J.D. Michaelis, Göttingen, 1749) benannt. Auch Wolfgang von Goethe dichtet epigrammatisch zum 1. April:
   "Willst du den März nicht ganz verlieren,
    so laß nicht in April dich führen.
    Den ersten April sollst du mit viel Lachen
    überstehen,
    dann kann dir manches Gute nur geschehen."

Schließlich ist der April wegen seines regen Wassersegens bekannt, von denen sprichwörtlich noch einige Wendungen im Gebrauch sind: ...ein Aprilenwetter: zwischen Lachen und Weinen.

Folgerichtig ist der 1. April ein großer historischer Festtag für alle Lacher und Narren seit dem Mittelalter und wird fortan gebührend repräsentiert, geehrt und gefeiert. Die Bewußtmachung einer langen Tradition des Lachens setzt sich im Weltlachtag fort.



 



Aprilscherze für Kinder



Aprilscherze für Kinder sollten kurz und prägnant sein und schnell aufgelöst werden. Oft sind das situationsbezogene kleine Sprüche oder Späßchen, die ohne großen Aufwand realisiert werden können.

Zusammen gebundene Schnürsenkel sind da eine von vielen Varianten. Oder nach dem Wecken verkünden, es fiele die Schule aus.

Apropos Schulausfall. In einer Schule fand sich am schwarzen Brett ein Aushang, dass in der dritten Unterrichtsstunde des 1. April ein Treffen auf dem Schulhof stattfinden solle, bei dem der Direktor wichtige Nachrichten über Veränderungen bei den Ferienregelungen verkünden würde. Schnell sprach sich das in der gesamten Schule herum und die Schüler fanden sich fast ausnahmslos auf dem Schulhof ein. Die Lehrer standen derweil vor leeren Klassenzimmern und trafen rätselnd über dieses Phänomen im Gang zusammen, bis einer zufällig aus dem Fenster sah und den vollen Schulhof bemerkte.
Der Direktor hatte natürlich den Braten gerochen und nutzte die Gelegenheit, die Preise vom letzten Sportfest und den zahlreichen Facholympiaden zu übergeben und sich am Ende seiner Rede für die gelungene Idee des Scherzkekses bedankte.

Was Schüler auch gern am 1. April tun, ist – falls vorhanden – die Kreide in Fett zu tauchen oder die Tafel mit einem fettigen Lappen abzuwischen, weil dann darauf die Kreideschrift nicht sichtbar ist.

Manchmal nutzen auch die Lehrer den 1. April, um ihre Schüler in den April zu schicken und sie gleichzeitig zum Lernen zu bringen. Da werden einfach für diesen Tag Klassenarbeiten und Tests in verschiedenen Fächern angekündigt, die mit einem spöttischen „April, April“ einfach ausfallen.

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